Frühjahrsputz im Kopf
10. Februar 2021Im Frühling, wenn die Natur zu neuem Leben erwacht, herrscht Aufbruchstimmung: Endlich wieder längere Tage, wärmere Temperaturen - das Leben findet vermehrt draußen statt. Wir fühlen uns stark, haben das Gefühl, Bäume ausreißen zu können! Wären da nicht die Gedanken an alten Ballast, den wir schon lange abwerfen wollten: Im Keller stapeln sich Kisten mit unbenutzten Dingen, der Kleiderschrank quillt über vor lauter Sachen, die zum Teil aus der Mode gekommen sind oder die gar nicht mehr passen, die Plastikschüsseln in der Küche werden immer mehr und die Stapel mit unerledigtem Papierkram wachsen kontinuierlich. All diese Gedanken belasten uns unbewusst, denn der Mensch neigt dazu, Dinge zu Ende bringen zu wollen. Was nicht erledigt ist, stresst uns unterbewusst.
Schaffen Sie Platz für das Hier und Jetzt!
Viele angesammelte Gegenstände erinnern an eine vergangene Zeit, die wir nicht loslassen möchten. Da sind die alten Schlittschuhe, aus der Zeit als der Sohn noch aktiv Eishockey spielte, verbunden mit vielen Erinnerungen an spannende Matches und kräftezehrende Trainings. Oder das Kaffeeservice der Großmutter, das zwar nicht mehr komplett ist und eigentlich auch gar nicht schön ist, aber dennoch mit Erinnerungen an Omi verbunden ist. Im Unterbewusstsein verursachen derartige Gedanken Stress: Wir wissen, dass wir uns von gewissen Dingen trennen sollten und verschieben es ein ums andere Mal.
Wie befreie ich mich von (seelischem) Ballast?
Ungelöste Konflikte oder aufgeschobene Arbeiten blockieren uns. Anstatt sich auf das Buch zu konzentrieren, schweifen die Gedanken ab zu den unsortierten Kisten im Keller. Beim Filmabend bekommen wir den Inhalt des Films gar nicht mit, weil wir uns gedanklich mit der Auseinandersetzung mit der Kollegin von vorletzter Woche beschäftigen. Das sind alles Energieräuber, die uns den Spaß am Hier und Jetzt verderben.
Beginnen Sie mit dem Aufräumen im Kopf! Was belastet Sie? Was möchten Sie ändern? Schreiben Sie es auf und teilen Sie sich die Punkte anschließend in einzelne Arbeitsschritte auf, die niemals überfordernd sein dürfen. Aufräumen ist geistig sehr anstrengend und vielen Menschen fällt die Trennung von alten Gegenständen sehr schwer. Auch klärende Gespräche brauchen viel Energie. Stellen Sie sich darauf ein und teilen Sie Ihre Kräfte dementsprechend sparsam ein.
Ich schaffe es nicht allein
Manche haben das Gefühl, dass Ihnen alles über den Kopf wächst und dass sie es nicht allein schaffen, eine gewisse Ordnung wiederherzustellen. Anstatt das Projekt ad acta zu legen, ist es jedoch besser, wenn Sie sich Hilfe im Umfeld holen. Beispielsweise von einer Freundin, dem hilfsbereiten Nachbarn oder Verwandten. Es gibt viele Menschen, die Freude daran haben, anderen beim Ordnung machen zu helfen. Und wenn sich privat wirklich niemand finden lässt, dann gibt es professionelle Aufräumcoaches, die Ihnen zur Seite stehen.
Fazit
Der Frühling lädt mit seiner inspirierenden Atmosphäre dazu ein, sich mit denjenigen Dingen zu beschäftigen, die einen belasten. Das können materielle, aber auch psychische Dinge sein. Wenn Sie diesen Ballast abgeworfen haben, werden Sie sich wesentlich freier und wohler fühlen - probieren Sie´s aus, je früher umso besser!
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Referenzen
Doyle, Claudia (2020). Ausmisten: Frühjahrsputz beginnt im Kopf. Link