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Scharlach: Symptome und Ansteckung bei Erwachsenen und Kindern

03. Dezember 2024

Der Hals ist rot und schmerzt, Fieber, Schüttelfrost, Schluckbeschwerden und - besonders bei Kindern - Bauchschmerzen kommen dazu. Das können Symptome für jede Menge Krankheiten sein, aber typisch sind sie für Scharlach.

Meist bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen, können die Symptome für Scharlach, eine bakterielle Erkrankung, die durch A-Streptokokken hervorgerufen wird, hindeuten. Meist infizieren sich 6- bis 12-jährige Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene kann es treffen. Wichtig ist, die Symptome zu erkennen, einen Arzt aufzusuchen und die Behandlung mit Antibiotika möglichst bald zu beginnen.

Das sind die typischen Symptome für Scharlach

Übertragen werden diese Bakterien durch eine Tröpfcheninfektion, wenn beim Niesen, Husten oder sogar schon beim Sprechen kleinste Speicheltröpfchen der infizierten Person durch die Luft zu anderen gelangen. Die Bakterien haften auch auf Gegenständen und können so weitergegeben werden. Diese Scharlach-Bakterien können ein Gift herstellen, das unter anderem auch einen roten, fleckigen Hautausschlag auslöst. Dieser tritt ungefähr am 1. oder 2. Krankheitstag auf, beginnt am Oberkörper und breitet sich auf den Körper aus.

Außer Fieber und Halsschmerzen löst Scharlach auch die typische Himbeerzunge aus. Das bedeutet, dass auf der Zunge zuerst weiße Beläge sichtbar sind, dann färbt sich die Zunge dunkelrot. Der Hautausschlag, der durch die Bakterien ausgelöst wird, verschwindet nach ca. einer bis eineinhalb Wochen wieder, danach schält sich die Haut, besonders die an den Fußsohlen und den Handflächen. Bei Erwachsenen wird Scharlach oft spät oder gar nicht erkannt, denn Scharlach ist allgemein als „Kinderkrankheit“ bekannt. Bei Erwachsenen besteht bei Halsschmerzen und Fieber deshalb oft nicht gleich der Verdacht, an Scharlach erkrankt zu sein.

So verläuft die Erkrankung 

Scharlach kann bei den Betroffenen auch unterschiedlich verlaufen. Manche Kinder und Erwachsene, die sich mit Scharlach anstecken, haben hohes Fieber. Bei manchen lösen die Bakterien eine eitrige Mandelentzündung aus. Andere haben nur milde Symptome. Trotzdem ist eine Behandlung wichtig, meist mit Antibiotika. Bei schwach ausgeprägtem Scharlach kann auf eine Behandlung mit Antibiotika verzichtet werden. Die Streptokokken können sich sonst weiter über die Schleimhäute ausbreiten und beispielsweise eine Nasennebenhöhlenentzündung auslösen. Selten - aber möglich - lösen die Streptokokken eine Lungenentzündung oder eine Mittelohrentzündung aus. Ebenfalls selten treten - eher bei Kindern - akutes rheumatisches Fieber oder eine akute Nierenentzündung auf.

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Die Behandlung bei Scharlach

Wer sich mit Scharlach infiziert hat, ist selbst bis zu 3 Wochen lang ansteckend. Erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika, ist die Patientin oder der Patient nach 24 Stunden nicht mehr ansteckend. Wichtig zu wissen: Wer sich mit Scharlach infiziert hat, ist nicht immun. Denn es gibt verschiedene Scharlach-Stämme, sodass man sich mehrmals anstecken kann. Neben der Behandlung mit Antibiotika sollen die Patienten Bettruhe einhalten. Gegen die Halsschmerzen hilft es, mit Gurgellösungen zu gurgeln oder warme Halswickel zu machen. Natürlich kann man gegen die Schmerzen auch Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen. Bei Fieber ist es außerdem wichtig, viel zu trinken.

 

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