Was bringt eine elektrische Nervenstimulation mit TENS?
05. November 2024Chronische Schmerzen können Patienten über lange Zeit verfolgen. Für sie gibt es die Möglichkeit, dauerhaft Schmerzmittel zu nehmen oder zu versuchen, die Schmerzen wieder loszuwerden. Hier setzt die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) an.
Schmerzen haben eine wichtige Funktion: Sie zeigen an, dass es eine Verletzung oder einen anderen Schaden am Körper gibt. Diese akuten Schmerzen sind lebenswichtig, um zu bemerken, dass etwas nicht stimmt. Anders ist es bei chronischen Schmerzen: sie prägen sich ins Schmerzgedächtnis ein und verfestigen sich dort. Sie dauern länger als drei Monate. Bei manchen Arten dieser chronischen Schmerzen kann TENS zur Anwendung kommen.
Anwendungsgebiete von TENS und wie es wirkt
Die Transkutane Elektrische Nervenstimulation wird zum Beispiel bei posttraumatischen Schmerzen nach einer Verletzung, bei Schmerzen der Nerven (Neuralgien), Schmerzen am Ischiasnerv (Ischialgien), chronischen Rücken- oder Kopfschmerzen. Zur Behandlung werden mehrere Elektroden auf die vom Schmerz betroffene Stelle geklebt. Das TENS-Gerät gibt dann schwache elektrische Impulse über die Elektroden ab. Diese verursachen keine Schmerzen, nur ein leichtes Kribbeln. Schmerzleitende, sensible Nervenbahnen - sogenannte afferente Nervenbahnen - sollen durch den Strom beeinflusst werden. Diese Nerven können nur einen Reiz zum Gehirn transportieren, also entweder den Schmerz oder das Kribbeln. So soll die Weiterleitung des Schmerzreizes verhindern werden. Außerdem werden durch die Stromreize, die aus den Elektroden kommen, Endorphine ausgeschüttet, also körpereigene Schmerzmittel.
So wird TENS angewendet
Eine Anwendung mit TENS dauert in der Regel zwischen 20 und 50 Minuten. Zunächst wird durch einen Arzt gezeigt, wie die Behandlung genau funktioniert. Je nach Beschwerden müssen die Frequenz, die Intensität und die Potenzierung individuell gestaltet werden. Anschließend können die Patientinnen und Patienten das TENS-Gerät auch zu Hause anwenden. Die Behandlung beginnt mit kürzeren Anwendungen, ca. drei bis vier Mal am Tag und steigert sich bis auf fünf bis sechs Mal am Tag. Die TENS-Geräte sind frei verkäuflich, können aber auch bei entsprechender Indikation durch den Arzt verordnet werden. Dann übernehmen einige Krankenkassen die Kosten zum Teil oder ganz.
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Gut verträglich - bis auf ein paar Ausnahmen
In der Regel ist die Behandlung mit TENS gut verträglich. Es gibt nur einige Vorerkrankungen oder Erkrankungen, bei denen TENS nicht empfohlen wird. Etwa, wenn die Anwenderin oder der Anwender einen Herzschrittmacher hat, unter Epilepsie leidet oder wenn eine Schwangerschaft besteht. Die Elektroden sollten außerdem nicht auf entzündete Stellen der Haut, auf offene Wunden oder frische Narben geklebt werden.
Die Wirkung von TENS
Wissenschaftlich nachgewiesen ist die Wirkung von TENS allerdings nicht. Bei kleineren Studien wurde eine Schmerzlinderung festgestellt. Auch bei einer größeren Studie konnte eine Wirksamkeit erkannt werden. Aber wurde die Qualität der Studien bemängelt. Besonders wer Schmerzmittel auf Dauer nicht verträgt, der kann die Transkutane Elektrische Nervenstimulation zusätzlich anwenden.
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