Gestresst ist jeder mal mehr oder weniger. Doch die Gründe für Stress können völlig unterschiedlich sein und Frauen erleben ihn oft anders als Männer. Sie sind laut Umfragen auch deutlich öfter gestresst als Männer. Doch weshalb erleben Frauen öfter Stress? Mit welchen Symptomen haben sie zu kämpfen? Und wie gehen sie damit um?

Mental Load - die Folge vom “Projektmanagement Familie”

Die Kinder müssen zum Sport gebracht werden, auf der Arbeit müssen Überstunden gemacht werden, die Fenster müssen endlich geputzt werden - wer sich mit zu vielen Aufgaben gleichzeitig konfrontiert sieht, gerät schnell in Stress. Besonders Frauen geraten oft in diese Stress-Falle, denn zu all den sichtbaren Aufgaben kommt der sogenannte “Mental Load”, der entsteht, wenn Frauen ständig damit beschäftigt sind, die Familie zu organisieren, dabei alle Bedürfnisse zu berücksichtigen und auf keinen Fall etwas vergessen wollen. Sie übernehmen also das komplette Projektmanagement für die Familie. Natürlich gibt es auch Männer, die dieses Phänomen betrifft, aber meist liegt diese Last bei Frauen. Irgendwann macht sich dieser Stress körperlich bemerkbar: Erschöpfung, Verspannungen, Magen-Darm-Probleme, Herzrasen, Schlafstörungen und Traurigkeit bis hin zu Depressionen und vieles mehr können darauf hindeuten, dass der Stress bereits der Gesundheit schadet. 

Stresshormone versetzen den Körper in Anspannung

Wer diese Symptome bei sich feststellt, bei dem könnten die sogenannten Stresshormone außer Kontrolle sein. Denn bei Stress setzt der Körper ein System in Gang, das früher dem Überleben diente: Der Körper wird innerhalb kürzester Zeit in höchste Anspannung versetzt, das Hormon Kortisol hält den Körper in diesem Zustand. So konnten Menschen früher schnell flüchten oder angreifen. Bei Frauen reagiert das Gehirn sensibler als bei Männern auf diese Stresshormone. Bei ihnen spielen außerdem weitere Hormone, die den Zyklus steuern, dazu, die die Stimmung und die Anspannung verändern können. 

Stress kann der Gesundheit massiv schaden

Während Männer häufig aggressiver auf Stress reagieren, werden Frauen traurig und emotional. Denn Frauen werden im Alltag von anderen Dingen gestresst als Männer, sie stört zum Beispiel eher ein schlechtes Betriebsklima, während Männer auf Zeitdruck gestresst reagieren. Wenn bei Frauen dann noch der private Stress dazu kommt, kann die Gesundheit leiden und der Stress kann zu schwerwiegenden körperlichen und psychischen Krankheiten führen: Burnout, Angststörungen und Panikattacken, Hautkrankheiten oder Bluthochdruck können die Folge sein. Dazu wird das Immunsystem durch das Kortisol geschwächt, es kommt häufiger zu Infektionen oder zu Wundheilstörungen. Und es wird sogar der Zusammenhang zwischen Stress und bestimmten Krebserkrankungen erforscht.

Dem Stress entgegenwirken

Frauen, die massive Symptome von Stress verspüren, sollten sich klarmachen, dass etwas getan werden muss. Sie sollten zunächst darüber nachdenken, welche täglichen Aufgaben sie den Männern übertragen können. Sie können sich über Sport und Entspannungsübungen erkundigen, die dem Stress entgegenwirken, wie Yoga, Atemtherapie oder Jogging. Wer unter massiven Symptomen leidet, der sollte sich an eine Ärztin oder einen Arzt wenden. 

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