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Juckreiz in der Schwangerschaft

05. Februar 2025

In der Schwangerschaft hat der Körper einiges zu tun. Die hormonelle Umstellung, das Gewicht des Babys und weitere körperliche Veränderungen führen dazu, dass die werdende Mutter die eine oder andere Beschwerde hat. Dazu kann auch extrem juckende Haut gehören.

Dieser Juckreiz in der Schwangerschaft kann immer auftreten, zusammen mit weiteren Symptomen, aber auch alleine. Ursachen können unter anderem im schwankenden Hormonhaushalt liegen oder auch darin, dass die Haut verstärkt durchblutet wird. Dadurch wird die Haut trocken. Hier reicht es oft, der Haut mehr Feuchtigkeit zuzuführen, etwa durch Cremes oder Öle. Aber in anderen Fällen, vor allem wenn noch andere Symptome auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. 

Keine Vollbäder, reichhalte Cremes ohne Zusatzstoffe

Auch die Schwangerschaftsstreifen, deren Ursache die Dehnung der Haut am Bauch, aber auch an der Brust, am Po oder an den Beinen sein kann, können stark jucken. Die Haut wird dort sehr trocken und schuppig, auch hier ist es wichtig, der Haut mehr Feuchtigkeit zu geben. Während die Schwangeren bei Juckreiz eher auf Vollbäder, die die Haut noch mehr austrocknen, verzichten sollten, sollten sie beim Duschen und Waschen ph-neutrale Seife verwenden. Anschließend muss die Haut mit Cremes, die möglichst wenige Zusatzstoffe oder Parfüms enthalten, gepflegt werden.

Bei Schwangerschaftsdermatose die richtige Behandlung finden

Wer schon vor der Schwangerschaft an Neurodermitis, Psoriasis oder Allergien leidet, bei der können sich in der Schwangerschaft die Symptome verstärken. Auch das können Ursachen für den Juckreiz sein. Verändert sich die Haut und zeigen sich Hautrötungen und Knötchen, können das Zeichen für eine atypische Schwangerschaftsdermatose sein. Die Rötungen zeigen sich vor allem in den Kniekehlen und an den Ellenbeugen, im Gesicht, am Hals und Dekolletee. Andere Symptome können hautfarbene Knötchen am Oberkörper, an den Armen und Beinen sein, die zusammen mit dem Juckreiz auftreten. Außerdem gibt es die polymorphe Schwangerschaftsdermatose, die allergische Reaktionen an den Dehnungsstreifen hervorruft. Sie zeigt sich zuerst am Bauch und kann sich über den ganzen Körper ausdehnen. Die polymorphe Schwangerschaftsdermatose zeigt sich dann durch Quaddeln, Knoten, Rötungen und starke Trockenheit der Haut. In beiden Fällen muss die Schwangere zum Arzt gehen, um eine Behandlung dafür zu finden.

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Gefährlich für Mutter und Kind: Schwangerschaftscholestase

Doch der Juckreiz, besonders, wenn er plötzlich im zweiten oder dritten Trimester der Schwangerschaft auftritt, kann auch ein Symptom für eine ernste Erkrankung sein: Eine Schwangerschaftscholestase ist gefährlich für Mutter und Kind. Der Juckreiz tritt ohne Ausschläge auf, zusätzlich kann sich aber der Urin dunkel färben. Denn eine Schwangerschaftscholestase ist eine Lebererkrankung, die den Gallenfluss beeinträchtigt. Wenn sich zu viel Gallensäure im Blut ansammelt, kann es zu starkem Juckreiz kommen. Wird diese Krankheit nicht behandelt, kann es zur Beeinträchtigung der Leberfunktion der Mutter kommen, aber auch zu einer Früh- oder Totgeburt. Deshalb sollte bei einem starken, plötzlichen Juckreiz im letzten Teil der Schwangerschaft dringend sofort ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursachen zu finden.

 

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