Was bei einer Winterdepression hilft
03. Januar 2025Wenn es draußen die meiste Zeit des Tages dunkel, kalt und grau ist, möchten sich manche einfach den ganzen Tag drinnen verkriechen. Was zunächst ein kleines Stimmungstief ist, kann in einer Winterdepression - auch Winterblues genannt - enden. Doch was hilft dagegen?
Der Winter ist nicht jedermanns Sache - Sonne, Licht und Wärme fehlen, man bleibt mehr drinnen, geht kaum raus. Wenn man allerdings gar keinen Antrieb mehr hat, kann es sich um eine Art Depression handeln. Die Symptome sind ähnlich: Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, man möchte sich am liebsten einfach die Decke über den Kopf ziehen. Doch es gibt einiges, womit man dem Winterblues vorbeugen kann oder - wenn er schon da ist - was dagegen hilft.
Ist es eine Winterdepression oder eine dauerhafte Depression?
Zunächst ist es wichtig, herauszufinden, ob betroffene Menschen auch zu anderen Jahreszeiten unter Depressionen leiden oder ob es sich tatsächlich um eine saisonal auftretende Störung handelt. Es gibt einige Unterschiede zwischen einer andauernden Depression und der, die nur im Winter auftritt: Bei der Winterdepression hat man zum Beispiel oft Heißhunger auf Süßes, bei einer andauernden Depression gehört meist eher Appetitlosigkeit zu den Symptomen. Außerdem möchten die Menschen mit einer saisonalen Depression viel schlafen und im Bett liegen, während Menschen mit einer herkömmlichen Depression eher unter Schlaflosigkeit leiden. Wer sich im Winter schlecht fühlt, sollte überlegen, wie er sich im Rest des Jahres fühlt - denn eine Winterdepression ist tatsächlich seltener als eine „echte“ Depression.
Mehr Melatonin sorgt für Müdigkeit und Heißhunger
Eine Winterdepression entsteht, wenn zu wenig Licht dafür sorgt, dass der Körper mehr Melatonin ausschüttet. Das Hormon wird auch Schlafhormon genannt, wird bei Dunkelheit in der Zirbeldrüse im Gehirn gebildet und sorgt dafür, dass wir müde werden. Außerdem wandelt der Körper das Glückshormon Serotonin in Melatonin um - und die Stimmung wird schlechter. Der Körper versucht dann, den Serotoninmangel auszugleichen. Und das gelingt mithilfe von Zucker: Die Symptome der Winterdepression können sich verringern, wenn wir viel Süßes essen, denn Zucker und sogar einige Inhaltsstoffe von Schokolade helfen, mehr Serotonin zu produzieren. Daher kann der Heißhunger im Winter kommen.
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Tageslicht hilft - als Lampe oder in der Natur
Wen eine Winterdepression stark belastet, der sollte einen Arzt aufsuchen und die Symptome beschreiben. Handelt es sich tatsächlich um einen Winterblues, gibt es einiges, was man dagegen tun kann. Etwa eine Lichttherapie: Dafür gibt es spezielle Geräte, die das Tageslicht simulieren können. Wer im Winter unter einer Depression leidet, kann sich zweimal täglich vor diese Tageslichtlampe setzen und so das Tageslicht gefühlt verlängern. So wird im Körper weniger Melatonin gebildet, man ist weniger müde.
Doch auch ohne Tageslichtlampe kann man selbst dafür sorgen, mehr Tageslicht abzubekommen. Dazu muss man sich allerdings aufraffen und sich trotz des Winterwetters draußen bewegen, denn auch bei einem bedeckten Himmel kommt viel Tageslicht durch, was hilft, die Melatonin-Produktion tagsüber zu reduzieren. Ein langer Spaziergang, Joggen oder Radfahren, aber auch Wintersport wie Rodeln oder Skifahren können bei Winterblues helfen.
Medikamente bei starker Winterdepression
Wenn die Winterdepression stark ist, kann die Einnahme von Medikamenten nötig sein. Dies sollte mit einem Arzt abgesprochen werden. Eine natürliche Hilfe kann Johanniskraut sein. Dieses sollte aber nicht in Kombination mit der Lichttherapie angewendet werden und hat Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. In schlimmeren Fällen von Winterdepression können Antidepressiva eingenommen werden.
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