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Ist es Krebs? Was ein positiver HPV-Test bedeutet

30. September 2024

Bei der Routinekontrolle zur Früherkennung werden beim Pap-Abstrich am Gebärmutterhals HPV-Viren festgestellt - und nun? Warum ein positiver HPV-Test noch kein Grund zur Panik ist und was dann weiter passiert.

Die Humanen Papillomviren (HPV) werden durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen. Frauen und Männer können sich mit den Viren anstecken. Viele Menschen stecken sich mit HPV an, was aber nicht unbedingt heißt, dass daraus Gebärmutterhalskrebs entsteht. Vielmehr sind die Viren für eine Vielzahl verschiedener Warzenarten verantwortlich, zum Beispiel Feigwarzen. In den meisten Fällen fällt eine Infektion mit HPV gar nicht auf und heilt von alleine wieder ab. Bei Männern können sich Genitalwarzen bilden, die behandelt werden müssen. Außerdem ist es möglich, dass die Viren Penis-, Anal- oder Kopf-Hals-Tumore auslösen. Bei Frauen können sie für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sein. 

Regelmäßige Tests zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs sind wichtig

Allerdings dauert es bei Frauen einige Jahre, bis Krebs durch HPV entsteht. Dazu müssen die Schleimhautzellen am Zervix - dem Gebärmutterhals - über längere Zeit mit den Viren infiziert sein. Dann kann es vorkommen, dass die Zellen entarten und sich ein Tumor bildet. Im Schnitt kommt es erst 15 Jahre nach der Infektion mit HPV zu einer Krebserkrankung. Das passiert statistisch bei weniger als einer von 100 Frauen. Deshalb ist die Früherkennung wichtig: Normalerweise wird der Test zur Früherkennung alle drei Jahre durchgeführt. Zeigt der Test aber eine Infektion an, wird bereits nach einem Jahr nochmals ein Test durchgeführt. Ist dieser Test zur HPV-Früherkennung erneut positiv, erfolgt eine Koloskopie. Hier wird genauer geschaut, ob eine Gewebeveränderung vorliegt. 

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Gewebeveränderung bedeutet noch nicht Gebärmutterhalskrebs

Diese Gewebeveränderungen bedeuten zunächst, dass es sich um eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs handelt. Die Frau ist dann also noch nicht an Krebs erkrankt. Geringe Veränderungen im Gewebe können sich sogar von selbst wieder zurückbilden. Ist die Veränderung des Gewebes allerdings weit fortgeschritten, nimmt der Gynäkologe eine Gewebeprobe. Wenn es nur ein kleiner Bereich des Gewebes ist, der sich verändert hat, erfolgt ein kegelförmiges Ausschneiden des Gebärmutterhalses, so kann ein eventueller Tumor gleich komplett entfernt werden. Auch dieses Gewebe wird auf Krebszellen untersucht. Sollte die Diagnose Gebärmutterhalskrebs feststehen, sind weitere Untersuchungen nötig, um zu sehen, ob sich Metastasen gebildet haben. Außerdem sind weitere Operationen, eine Strahlentherapie oder Chemo- und andere medikamentöse Therapien möglich.

Impfung für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren

Für Frauen ist es wichtig, die Möglichkeiten zur Früherkennung wahrzunehmen, damit eine Infektion mit HPV oder bereits verändertes Gewebe möglichst früh erkannt werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt außerdem allen Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren eine HPV-Impfung. Diese sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Wer die Impfung verpasst hat, kann sie bis zum 17. Lebensjahr nachholen.
 

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